About the album
BERLIOZ & BOULANGER
When Deutschlandfunk and Musikfest Bremen first approached me to produce a CD with the Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, I faced the unique challenge of choosing a programme that resonated strongly with me and had a significant historical connection. Although I am half German and half
Italian, I was quickly drawn to the personal ties I have with French music.
I wanted to present works by young composers that had a strong impact on the history of music and pieces that offer the audience a rich, diverse soundscape. Therefore, I chose two French composers who are personally significant to me for various reasons.
Lili Boulanger’s "D’un soir triste" was one of her last compositions, written just before the end of her life at twenty-four. Having struggled with chronic illness for most of her life, she died on 15 March 1918 of complications related to tuberculosis—just ten days before Claude Debussy, who had been one of her strongest supporters. In 1913, at only nineteen years old, she became the first woman to win the Prix de Rome, France’s most prestigious composition prize, awarded that year to her cantata Faust et Hélène. Boulanger had initially entered the competition in 1912 but was forced to withdraw due to illness.
After choosing the piece by Boulanger, I wanted to pair it with another French composer who marked a significant change in my development as a musician. When I first worked on Berlioz’s Symphonie fantastique, I found its sound palette abundant and excessive. Over time, however, I came to appreiate its emotional depth and rapid changes of mood.
When I conducted the Symphonie fantastiquen the finals of the London Symphony Donatella Flick Conducting Competition in 2023—a perfor-mance that led to me winning the first prize—I felt that the piece had finally become “my own.” It is also fitting that when we recorded this CD with the Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, I was the same age as Berlioz when he wrote the work: twenty-six (= the current age of the conductor Nicolò Foron!)
BERLIOZ & BOULANGER
Als mich der Deutschlandfunk und das Musikfest Bremen zum ersten Mal ansprachen, um eine CD mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zu produzieren, stand ich vor der einzigartigen Herausforderung, ein Programm auszuwählen, das mich persönlich sehr anspricht und eine bedeutende historische Verbindung hat. Obwohl ich halb Deutscher und halb Italiener bin, fühlte ich mich schnell zu meiner persönlichen Verbindung zur französischen Musik hingezogen.
Ich wollte Werke junger Komponisten präsentieren, die einen starken Einfluss auf die Musikgeschichte hatten, und Stücke, die dem Publikum eine reichhaltige, vielfältige Klanglandschaft bieten. Daher entschied ich mich für zwei französische Komponisten, die mir aus verschiedenen Gründen persönlich wichtig sind.
Lili Boulangers „D’un soir triste“ war eine ihrer letzten Kompositionen, die sie kurz vor ihrem Tod im Alter von vierundzwanzig Jahren schrieb. Nachdem sie fast ihr ganzes Leben lang mit einer chronischen Krankheit zu kämpfen hatte, starb sie am 15. März 1918 an den Folgen einer Tuberkuloseerkrankung – nur zehn Tage vor Claude Debussy, der einer ihrer größten Förderer gewesen war. 1913, im Alter von nur 19 Jahren, gewann sie als erste Frau den Prix de Rome, Frankreichs renommiertesten Kompositionspreis, der ihr in diesem Jahr für ihre Kantate Faust et Hélène verliehen wurde.
Boulanger hatte sich ursprünglich 1912 für den Wettbewerb angemeldet, musste jedoch aufgrund einer Krankheit zurücktreten. Nachdem ich mich für das Stück von Boulanger entschieden hatte, wollte ich es mit einem anderen französischen Komponisten kombinieren, der meine Entwicklung als Musikerin maßgeblich geprägt hat. Als ich zum ersten Mal an Berlioz' Symphonie fantastique arbeitete, empfand ich ihre Klangpalette als üppig und überladen.
Mit der Zeit lernte ich jedoch seine emotionale Tiefe und seine schnellen Stimmungswechsel zu schätzen. Als ich die Symphonie fantastique im Finale des London Symphony Donatella Flick Conducting Competition 2023 dirigierte – eine Aufführung,die mir den ersten Preis einbrachte –, hatte ich das Gefühl, dass das Stück endlich „mein eigenes” geworden war. Es ist auch passend, dass ich bei der Aufnahme dieser CD mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin genauso alt war wie Berlioz, als er das Werk schrieb: sechsundzwanzig.